Die Natur ist wie so oft unser bestes Vorbild. Pflanzen und Tiere leben in ihrer vollen Präsenz. Doch wie ist es bei uns Menschen?

Wie oft hängen wir irgendwo in der Vergangenheit oder träumen von einer schönen Zukunft?
Wie oft halten wir Handlungs- oder Beziehungsräume offen, die für uns gar nicht mehr aktuell sind?
Wie oft scheinen wir neben uns zu stehen und handeln irgendwie unbewusst?

Deshalb möchte ich die „Präsenz“ einmal aus verschiedenen Perspektiven beleuchten.

Bedeutungen von Präsenz

Das Wort „Präsenz“ kommt vom lateinischen „praesentia“, was „Gegenwart“ bedeutet. Inhaltlich besitzt es zwei Ebenen, nämlich die zeitliche der Gegenwart und die räumliche der Anwesenheit in einem bestimmten Raum. Dies bedeutet, dass etwas, das präsent ist, aufgrund seiner zeitlichen Gegenwart und seiner räumlichen Anwesenheit direkt zur Verfügung steht. Ein präsenter Mensch ist also zunächst einmal gegenwärtig und anwesend.

Darüber hinaus lässt sich jedoch auch die Wirkung von Präsenz wahrnehmen, zum Beispiel über die Ausstrahlung eines Menschen. Jemand, der eine hohe Präsenz hat, wird von anderen in seiner individuellen Ausstrahlung und durch sein Auftreten als „verstärkt anwesend“, eben als besonders präsent empfunden.

Weitere Anwendungen des Wortes sind zum Beispiel die soziale Präsenz, die einen Zustand bezeichnet, sich zusammen mit anderen in einem bestimmten Umfeld anwesend zu fühlen, im Arbeitsbereich die Anwesenheit in den Arbeitsräumlichkeiten oder die direkte Verfügbarkeit von etwas wie zum Beispiel die Bücher in einer „Präsenz-Bibliothek“, die sofort greifbar sind.

Ebenen der Präsenz

Präsenz bezeichnet die Erfahrung und das Erleben des Seins. Diese Erfahrungen bewegen sich auf unterschiedlichen Ebenen.
Eine Ebene ist die der Zeit. Es kann etwas in der Gegenwart stattfinden und ist damit präsent im Jetzt, oder in der Vergangenheit oder in der Zukunft. Alles, was in der Vergangenheit gewesen ist, ist vorbei und damit nicht mehr präsent. Und das, was in der Zukunft liegt, ist noch nicht da und damit auch nicht präsent.

Die räumliche Präsenz ist eine andere Ebene. Sie lässt sich durch die Parameter nah und fern bestimmen. Alles, was für mich nah ist, ist hier in meiner Nähe und damit für mich präsent. Das was fern von diesem Raum ist, ist dagegen für mich nicht präsent.

Die räumliche Ebene können wir auch auf die Beziehungsräume ausdehnen. Immer, wenn wir eine nicht ganz oberflächliche Begegnung mit einem anderen Menschen haben, öffnet sich ein Begegnungs- und Beziehungsraum. Oft sind Beziehungen jedoch nur für eine gewisse Zeit aktuell und die dazugehörigen Beziehungsräume belebt. Da wir einmal geöffnete Beziehungs- und Begegnungsräume in der Regel nicht mehr schließen, bleiben sie auch dann immer weiter bestehen, wenn sie eigentlilch nicht mehr benötigt werden. So kreieren wir im Laufe unseres Lebens sehr viele Räume, die wir überwiegend nach kurzer Zeit nicht mehr wirklich mit Leben füllen. Denn unser Leben findet dort nicht statt. Trotzdem bleibt ein Teil unserer Präsenz zurück, die dann in den noch aktuellen Beziehungsräumen fehlt.

Eine dritte Ebene der Präsenz ist die eigene Identität. Wieviel von deinem „Ich“ bist wirklich du? Und wieviele Einflüsse von anderen bestimmen und steuern dich und deine Präsenz? Dies sind entscheidende Fragen. Denn deine Präsenz kommt ausschließlich von dir aus deiner Individualität heraus. Alles Fremde, das dieses Eigene verdrängt und seinen Platz eingenommen hat, nimmt dir Präsenz und ersetzt sie mit einer fremden Ausstrahlung. Nach außen wirkt dies wie nicht wirklich da, wenig kraftvoll und irgendwie nicht als harmonische Einheit.

Aufmerksamkeit und Fokus

Präsenz hat mit Aufmerksamkeit und Fokus zu tun. Denn dort, wo wir unsere Aufmerksamkeit haben und einen Fokus setzen, sind wir präsent.

Unsere Aufmerksamkeit können wir steuern durch die Entscheidung, ob wir sie irgendwo hinschicken oder nicht. Damit bestimmen wir selber, wo wir präsent sein möchten und wo nicht. Denn nur dort, wo wir unsere Aufmerksamkeit hinschicken, sind wir auch präsent.
Auf der anderen Seite können wir unsere Aufmerksamkeit auch zum Beispiel von Menschen oder Situationen, die uns nicht gut tun, wegnehmen. Damit entziehen wir ihnen unsere Präsenz.

Genau so ist es mit dem Fokus. Einen Fokus setzen wir, wenn uns etwas besonders interessiert und wir uns das genauer ansehen wollen. Wie mit einem Mikroskop können wir unsere Aufmerksamkeit zum Beispiel in eine Situation hineinschicken, sie heranzoomen und näher betrachten. Damit schicken wir Präsenz hin. Das, was wir in unserem Fokus haben, können wir nun analysieren und Erkenntnisse daraus gewinnen. Doch irgendwann haben wir genug gesehen. Dann ist es Zeit, den Fokus und damit auch die Präsenz wieder aus dieser Situation herauszunehmen.

Auf diese Weise können wir unsere Präsenz ganz gezielt steuern. Wichtig ist dafür jedoch vor allem das Bewusstsein, wo wir sie verteilt haben.

Präsenz

Leben im Hier und Jetzt

Leben findet ausschließlich im Hier und Jetzt statt. Wenn wir also einen großen Teil unserer Präsenz im Jetzt und an dem Ort, wo wir gerade sind, haben, können wir unser Leben gestalten. Aus diesem Grund ist es sehr wichtig, dass wir unsere Präsenz genau dort konzentrieren.

Präsenzanteile, die in der Vergangenheit hängen geblieben sind oder die wir bereits in die Zukunft geschickt haben, stehen uns nicht mehr im Jetzt für die Gestaltung unseres Lebens zur Verfügung. Das gleiche gilt für die Präsenzanteile, die in nicht mehr genutzten Beziehungs- und auch anderen Räumen liegen geblieben sind. Da viele Menschen sich gar nicht darüber bewusst sind, dass sie im Verlauf ihres Lebens ihre Präsenz in alle Richtungen verteilt und nie wieder zurückgeholt haben, bleibt oft für die Lebensgestaltung im Hier und Jetzt nicht mehr so viel übrig.

Das Bewusstsein über diese Mechanismen ist deshalb sehr wichtig. Denn damit haben wir die Möglichkeit, die Präsenzanteile, die irgendwo in der Zeit hängen- oder in nicht mehr gebrauchten Räumen liegen geblieben sind, wieder einzusammeln und zurückzuholen. Dadurch erhöht sich sofort die Präsenz im aktuellen Leben im Hier und Jetzt. Und ausschließlich an diesem Punkt unseres Lebens können wir gestalten, Entscheidungen treffen und unser Leben wirklich leben.

Präsenz-Magnet

Vielleicht bist du auch schon Menschen begegnet, die deine Aufmerksamkeit einfach wie magnetisch angezogen haben. Eine hohe Präsenz ist wahrnehmbar. Menschen mit einer hohen Präsenz haben eine Ausstrahlung, die die Aufmerksamkeit auf sie zieht. Sie haben eine magnetische Wirkung auf andere Menschen.

Falls du bisher noch nicht über eine solche Anziehungskraft und Aufmerksamkeit verfügst, kannst du dies ändern. Denn auch du hast die Fähigkeit, Präsenz-Anteile, die gerade nicht da sind, wieder einzusammeln und zurückzuholen. Wenn du auf diese Weise deine verloren gegangene Präsenz wieder integrierst, wirst du selber zum Präsenz-Magnet. Denn durch die Entscheidung, die eigenen Präsenz-Anteile zurückzuholen, erhöhst du deine aktuelle Präsenz.

Damit erhältst du gleichzeitig mehr Möglichkeiten, dein Leben zu gestalten. Denn nur im Hier und Jetzt und durch dich selber lässt sich dein echtes und authentisches Leben leben!

Wenn auch du ein Präsenz-Magnet werden möchtest, lade ich dich herzlich zum Online-Kurs „Präsenz-Magnet“ ein. Gemeinsam suchen wir verloren gegangene Präsenzanteile, holen sie zurück und integrieren sie wieder. Dadurch steigt deine Präsenz auf ein neues Level und durch deine nun deutlich präsentere Ausstrahlung wirst du selber zu einem Präsenz-Magnet.

Weitere Informationen findest du hier: www.uteritter.com/praesenz-magnet

Präsenz-Magnet

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