Ein Sportanlass, eine Radrundfahrt, findet seit über 45 Jahren jedes Jahr im Herbst statt. Veranstalter ist ein Radsportverein. Lange Jahre konnte dieser Verein die Organisation überwiegend mit den eigenen Mitgliedern bewältigen. Da immer mehr dieser bewährten Helfer inzwischen altersmäßig zurückgetreten sind, wurde es in den letzten Jahren immer schwerer, genügend Helfer für die beiden Veranstaltungstage zu finden. In diesem Jahr stand das Teambuilding wieder einmal im Vordergrund.
Ausgangssituation
Ich bin Postenchefin an einem der 5 Posten auf dieser Rundfahrt. Das Team bestand in den letzten Jahren aus 5 bis 6 Helfern. Das ist eher wenig. Als Grundbestand wurde einmal 8 Helfer pro Posten definiert. Alle Helfer arbeiten jedoch sehr harmonisch zusammen und jeder „sieht“, was gerade zu tun ist. Deshalb waren die Tage zwar jeweils sehr intensiv, aber wir konnten sie immer gut bewältigen.
Vor drei Jahren, als 2 der bewährten Helfer absagen mussten, konnten wir allerdings als Team die Erfahrung machen, wie eine uns neu zugeteilte Person die Arbeit des ganzen Teams blockieren konnte. Es lief nicht so rund wie sonst und der neue Helfer brauchte sehr viel Aufmerksamkeit für sich und konnte sich nicht ins Team einfügen. Dies erzeugte für alle Stress, was wir sonst so nicht kannten.
In den letzten beiden Jahren schätzten wir im Team das gute Miteinander besonders und wuchsen noch mehr zusammen.
Rücktritte als Herausforderung
In diesem Frühjahr gaben 3 Teammitglieder ihren Rücktritt bekannt. Die Gründe waren absolut nachvollziehbar. Deshalb wollte ich auf ein Betteln, doch noch weiter mitzumachen, verzichten. Ein Wechsel war ohnehin demnächst zu erwarten gewesen. Zusätzlich meldete sich eine weitere Helferin für dieses Jahr ab, da sie an diesem Wochenende einen beruflichen Termin hatte.
Nun bestand unser Team also nur noch aus mir und einem weiteren Helfer und ein Neuaufbau des Teams stand an. Mein Wunsch war es, wieder Helfer gewinnen zu können, mit denen wir die effiziente und harmonische Zusammenarbeit der letzten Jahre fortführen können.
Grundsätzlich ist es nicht meine Aufgabe, neue Helfer zu suchen. Das übernimmt in der Regel der OK-Präsident. Aber natürlich habe ich ein großes Interesse daran , dass es an den Veranstaltungstagen gut läuft. Deshalb wollte ich gerne meinen Teil dazu beitragen.
Da es sich um Freiwilligenarbeit handelt, für die oft sehr begrenzte Freizeit zur Verfügung gestellt wird, ist es mir auch sehr wichtig, dass es allen Beteiligten gut geht und ihnen die Mitwirkung Freude bereitet.
Deshalb habe ich das Thema mit unserem Systemwise Team Ostschweiz angesehen und bearbeitet.
Teambuilding einmal anders
Ziel des Consultings war es, den Weg frei zu machen, damit motivierte Helfer den Weg zu uns finden, die den Anlass mit Begeisterung unterstützen, als Team gut miteinander harmonieren und Spaß dabei haben.
Als Parameter zeigten sich „Respekt“, „Freude“ und „Gruppenflow“. Fünf Aspekte durften wir als Subklienten näher ansehen und behandeln. Dies waren die Themen
- Schwäche
- Gruppenerlebnis Team
- Miteinander
- der Präsident und
- Führung im Team
Die Bearbeitung der Themen konnten wir aufteilen und teilweise parallel bearbeiten. Dadurch gelang ein sehr effizienter Prozess. Das Ergebnis fühlte sich rund an und die drei Parameter standen nun bei 100%.
Nun galt es zu warten, was passieren wird.
Ein neues Team findet zusammen
Nach ein paar Tagen meldete sich zuerst die Helferin, die aus beruflichen Gründen abgesagt hatte. Es hat Terminverschiebungen gegeben und sie könne nun doch mitmachen.
Dann erinnerte ich mich an eine Frau, die ich bei anderen Sportanlässen kennengelernt hatte. Leider hatte ich ihre Telefonnummer jedoch nicht mehr. Nachdem ich ihre Adresse ausfindig machen konnte, schrieb ich ihr einen Brief.
Bereits am nächsten Tag, direkt nachdem sie meinen Brief erhalten hatte, meldete sie sich. Nach ein paar Informationen zum Anlass von mir, war sie sofort Feuer und Flamme und sagte gerne zu. Und nicht nur das. Es folgte noch die Frage, „kann mein Mann auch mitmachen?“ Ich war begeistert, denn männliche Unterstützung konnten wir sehr gut gebrauchen.
Nun waren wir also schon wieder zu fünft. Und der Weg zu Helfer Nummer sechs öffnete sich auch noch. Denn der neben mir noch verbliebene Helfer aus dem früheren Team meldete sich mit der Mitteilung, dass seine Freundin auch mitmachen würde. Sie müssten nur noch die Kinderbetreuung organisieren.
Ich war begeistert. Innerhalb von 2,5 Wochen stand mein Team. Und ich war sofort sicher, dass dies ein Traumteam ist, mit dem es leicht sein wird, die anstehenden Aufgaben zu bewältigen. Und vor allem, es freuten sich alle sehr auf die Veranstaltung.
Zum Vergleich: An einem anderen Posten mussten ebenfalls 3 Helfer ersetzt werden. Dort hatte sich noch nichts getan. Unsere Arbeit mit Systemwise hatte sich nur auf mein Team beschränkt, da nur das in meiner Kompetenz lag.
Beeindruckend war für mich in dem ganzen Prozess vor allem die Leichtigkeit sowohl in der Arbeit im Systemwise Team als auch, wie die Team-Mitglieder-Findung ablief. Mit nur wenigen aber sehr gezielten Impulsen konnte das perfekte Ergebnis in kürzester Zeit erreicht werden.
Ausblick
Leider musste die Radrundfahrt in diesem Jahr wie so viele andere Veranstaltungen auch abgesagt werden. „Mein“ Team freut sich aber auf das nächste Jahr. Alle haben zugesagt und wollen auf jeden Fall dabei sein.
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