Wir Menschen sind alle einmal mit einem riesigen Potenzial ins Leben gestartet. Und auch Unternehmen und Projekte bringen aus den Visionen und der Gründungsenergie heraus viel Potenzial mit zahlreichen Möglichkeiten für ein erfolgreiches Dasein mit.
Doch im Laufe des Weges geht immer mehr davon verloren. Oft werden äußere Umstände oder andere Menschen dafür verantwortlich gemacht, dass es nicht rund läuft und Erfolg sich nicht einstellen will. Das Gefühl, ein Opfer zu sein, lähmt das Vorwärtskommen.
Wie kommen wir da wieder heraus? Beziehungsweise wie können wir unser Unternehmen so unterstützen, dass es wieder auf die Erfolgsspur einbiegen kann? Darum soll es in diesem Artikel gehen.
Nutzen und Schaden der Opferhaltung
Als Opfer geben wir die Verantwortung für unser Tun ab. Wir wünschen uns von anderen Verständnis und Solidarität für eine ungute Situation. Dies tut zunächst einmal gut. Wir fühlen uns nicht alleine und der andere bestätigt uns ja mit seinem Mitleid, dass wir das arme Opfer einer Situation sind. Unsere Sicht der Dinge wird damit als richtig manifestiert. Wir sind nicht Schuld an dem, was uns passiert ist, und damit auch nicht verantwortlich.
Doch was oder wem hilft diese nachvollziehbare und übliche Verhaltensweise?
Durch diese Haltung machen wir uns einfach nur abhängig von einem vermeintlichen Verursacher unserer misslichen Lage. Wenn wir nun darauf hoffen, dass sich etwas an der Situation verändert, warten wir in der Regel umsonst.
Das ständige gedankliche Umkreisen der Situation und das Festhalten an Erwartungen, die nicht erfüllt werden, zieht uns darüber hinaus immer mehr in eine Abwärtsspirale der Frustration. Die erlebten Ereignisse gehen zunehmend tiefer in die Gefühlsebene hinein. Subjektiv wird die Situation dadurch immer schlimmer, kränkender und verletzender empfunden. Mit der Zeit sitzen wir als Opfer der Umstände nur noch tief in Ärger, Traurigkeit, Hilflosigkeit und unserer Verletzung. Dies lähmt enorm und nimmt schließlich völlig die Energie zum Handeln.
Eine Opferhaltung schadet also längerfristig mehr, als dass sie uns irgendwie weiterhilft.
Besser ist es deshalb, wenn wir uns möglichst schnell aus ihr befreien und das Heft wieder selber in die Hand nehmen.
Potenzial-Identifikation
Der Weg heraus aus dem Defizit der Opfer-Identifikation führt zum eigenen Potenzial. So wie wir uns zuvor vollständig als Opfer gefühlt haben, können wir uns stattdessen mit unserem Potenzial identifizieren. Der Weg dorthin gelingt in drei Schritten.
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Erkennen der Opferhaltung
Schon die Erkenntnis, dass ich mich gerade in einer Opferhaltung befinde, kann Entlastung bringen. Die Gefühle der Wut, Enttäuschung, Hilflosigkeit und auch der Angst, wie es weitergehen mag, dürfen dabei alle sein. Ich darf sie annehmen genau wie die ganze Situation, die gerade nicht wie gewünscht verläuft.
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Botschaften verstehen
Noch viel entscheidender ist jedoch die Antwort auf die Frage, welche Botschaft mir das Leben auf diese Weise schickt. Scheinbar habe ich bisher etwas Wichtiges übersehen, so dass der Wink mit dem Zaunpfahl so heftig ausfallen musste. Nur so bin ich aus meinem bisherigen Trott aufgewacht. Dadurch habe ich nun die Möglichkeit, Dinge zu hinterfragen.
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Chancen und Möglichkeiten
Weiter stellt sich die Frage, welche Chancen und Möglichkeiten ergeben sich für mich aus dieser Situation? Was darf ich Positives aus dieser Krisensituation als wertvolle Lernerfahrung für mein zukünftiges Leben mitnehmen? Wie möchte ich mein Leben überhaupt in Zukunft gestalten? Welches Potenzial steht mir zur Verfügung? Lag das vielleicht bisher völlig ungenutzt brach und will nun endlich zum Einsatz kommen?
Entscheidung für einen potenzialorientierten Weg
Ja, genau jetzt ist die richtige Zeit für eine General-Bilanz. Verläuft mein Leben so, wie es mir gut tut? Oder sind inzwischen zahlreiche Träume, Wünsche und Visionen auf der Strecke geblieben? Schlummern in mir noch Fähigkeiten, die bisher nicht gefragt waren und von mir nicht beachtet worden sind?
Und bezogen auf mein Unternehmen oder Projekt ist der Gründungsfunke noch lebendig oder bereits erloschen? Ging es bis hierhin in die richtige Richtung? Oder haben wir uns mit den Unternehmens- oder Projektzielen verlaufen? Was ist nun notwendig, damit sich das ursprüngliche Potenzial vollständig entfalten kann?
Es lohnt sich sehr, sich diesen Fragen zu stellen. Darin steckt enorm viel Potenzial für ein glückliches Leben in Selbstbestimmung und für ein erfolgreiches Unternehmen. Haben wir die Opferhaltung einmal verlassen, dürfen wir darauf vertrauen, dass das Leben zahlreiche neue Wege öffnet mit tollen Möglichkeiten.
Vielleicht ändert sich nun die Lebensgestaltung komplett. Aus der Selbstbestimmung heraus ist das eine Entscheidung, die sich gut und richtig anfühlt. Und darum geht es letztendlich im Leben. Jeder Mensch darf seinen individuellen und eigenen Weg finden und gehen, hinter dem er vollständig stehen kann und mit dem er sich wohl fühlt.
Als Unternehmer oder Unternehmerin treffen wir diese Entscheidungen zusammen mit unserem Unternehmenswesen.
Dafür und Dagegen
Das hört sich vielleicht einfacher an, als es ist. Es lohnt sich aber, diesen Weg hin zu einer Identifikation mit dem eigenen Potenzial einzuschlagen. Notwendig ist dabei vor allem die klare Entscheidung für den Potenzialweg.
Aber nicht nur die Entscheidung für etwas ist wichtig. Oft haben wir einen gewissen Vorteil, wenn wir am Bekannten und Gewohnten festhalten. Nur wenn wir Klarheit darüber finden und uns auch ganz bewusst dagegen entscheiden, erhält unsere Entscheidung die Tiefe, die ist für die Umsetzung notwendig ist.
Wenn wir das geschafft haben, können wir gespannt sein, welche Überraschungen und Geschenke das Leben wieder bereit hält. Wir sagen nun endgültig „welcome Potenzial“.
Allein aus dieser Haltung der Potenzialidentifikation können wir große Kraft schöpfen. Nach und nach darf sich nun das bisher verborgene Potenzial immer mehr entfalten.
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